Der Schweiß ist heiß oder Babylon 2.0
السلام عليكم (= as-salāmu ʿalaikum) Friede sei mit Euch (und Danke für die Kommentare im Blog und auf Facebook),
wie man unschwer erkennen kann, sind wir bereits in Dubai angelangt und auch hier erschlägt einen die Hitze, jedoch mit weitaus weniger Feuchtigkeit. Bevor ich aber genauer auf die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate eingehe, seien noch die Ereignisse der letzten Tage erzählt.
Wie angekündigt sind wir am Samstag zusammen mit unserer 4-köpfigen Gastgeber-Familie in einem Van nach Malaysia ins dortige Legoland gefahren. Da wir dabei die Grenze Singapurs überqueren mussten, dauerte die Fahrt von knapp 40 Kilometern weiter über einer Stunde, da dabei ja eine Grenze überquert werden musste (mit Passkontrolle und dem ganzen Brimborium). Da weiß man erst wie gut es einem in Europa geht, wo man ohne Grenzkontrollen Länder wechseln kann.
Angekommen, konnten wir als alte Legoland-Hasen von außen fast keinen Unterschied zum Günzburger Legoland (außer dem Publikum) feststellen. Das Corporate Design ist bei einem Weltkonzern halt ein hohes Gut und muss stets korrekt gleich sein (es sprach kurz der Marketing-Fachmann in mir, sorry). Preislich orientierte sich der Freizeitpark am europäischen Niveau, was im Umkehrschluss für die „reichen“ Touristen bedeutete, dass es im Park deutlich leerer war als in Deutschland.
Drinnen selber war ebenfalls vieles gleich, bis auf ein zwei geänderte Fahrgeschäfte. Größter Unterschied war zum Glück der Sehenswürdigkeiten-Bereich, bei dem regionale Wahrzeichen in LEGO nachgebaut wurden (z.B. Petrona Towers oder das Taj Mahal). Den obligatorischen täglichen Regenguss konnten wir zum Glück in der Lego Academy aussitzen, in dem Jonas ein Lego-Eichhörnchen bauen durfte. Kurzum, die Kinder hatten sichtlich ihren Spaß, wobei Bettina und ich uns über etwas mehr Unterschiede zum heimischen Legoland gefreut hätten. Den Abend ließen wir alle sieben in einem urigem singapurer Straßen-Fisch-Restaurant bei „Chili Crab“ (Krabbe in Chilisauce) ausklingen. Persönliches Highlight war dabei der „Tisch-Abräum-Prozess“, dabei war die „Tischdecke“ gleichzeitig die Mülltüte für das Geschirr und die Essensreste, sprich so schnell räumt kein Mensch ab. 😉
Sonntags ließen wir es deutlich ruhiger angehen und die 3 Kinder spielten Zuhause bis zum späten Mittag einfach miteinander. Am Nachmittag durften Bettina und ich für zwei Stunden alleine in die Orchard Road (die Shopping-Straße Singapurs), schafften dabei nur einen kleinen Teil des ION Orchad Einkaufszentrums, dass alle uns bisher bekannten Arcaden und OEZ’s locker in die Tasche steckte. Aber immerhin konnten wir die gesamte Familie im DC Super Heroes Shop mit Batman Shirts ausstatten.
Im Anschluß trafen wir uns wieder alle gemeinsam in Chinatown, um dort durch die Gassen zu schlendern und sowohl einen hinduistischen, als auch einen buddhistischen Tempel zu besuchen. An fast jedem der aufgebauten Stände konnte man zudem „feinste“ Produkte aus China erwerben, was die Kinder durchweg begeisterte, mir aber eher die Nackenhaare aufstellte (1-EURO-Shop lässt grüßen). Da wir ja eh schon vor Ort waren, gab es beim Chinesen für alle ein buntes Potpurri an verschiedenen Dim Sums zum Abenmahl. Wieder sehr lecker, lecker lecker.
Was blieb am Ende des Aufenthalts so hängen?
- Tabletfotografie ist hier leider schon auf dem nächsten Level (frei nach dem Motto: je kleiner der Mensch, um so größer das Display)
- In der U-Bahn schaut hier wirklich jeder nur auf sein Phablet bzw. auf sein übergroßes Smartphone
- An Sehenswürdigkeiten darf das von mir getaufte Selfie-Stativ nicht fehlen, somit muss auch kein Kontakt zur Umwelt mehr aufgenommen werden („Could you take a picture?“) :-/
- Bei unserer Gastgeberfamilie hatten wir 5 schöne und abwechslungsreiche Tage, wobei wir – wie sie für mehrere Jahre – dort nicht leben wollen würden (-> Klima). Großes Danke natürlich für die Gastfreundschaft und das WLAN. 🙂
Am Montag hieß es dann in der früh „Raus aus den Federn!“ und ab zum Flughafen. Dort noch schnell die Mehrwertsteuer für die kleinen Shopping-Erfolge zurückgeholt und rüber nach Dubai. Der Flug in der Boing 777 verlief wieder einwandfrei und wir waren um 1 Uhr Ortszeit in der UAE. Bei der Einreise wird man wie in den USA gleich „gesichtgescannt“, wohl dank meines Vollbarts kam es zu keinen Komplikationen. 😉
Am Taxistand wohlte man uns dafür gleich die Edel-Limousine zum Hotel anbieten, uns reichte dann aber für die Fahrt zum Hotel der bereits gewohnte und weitaus billigere Familien-Van. Das Mövenpick Deira stellte sich sofort als Glücksgriff heraus, da wir für ein paar Euro mehr ein Zimmer auf dem „Executive“ Stockwerk gebucht hatten, wo man den Tag über Häppchen und Getränke kostenfrei serviert bekommt. Von diesem Angebot machten wir nach der Ankunft natürlich sofort Gebrauch. Im Anschluß kauften wir uns eine Metrocard und fuhren in die Dubai-Mall, dem gefühlt wohl größten Einkaufszentrum der Welt, das „zufällig“ auch direkt neben dem aktuell höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa, steht.
Nach einem kurzen intensiven Reinschnuppern, entschieden wir uns am nächsten Tag wieder zu kommen und auch das Dubai Aquarium zu besuchen. Leider war die Heimfahrt in der massiv verstopften Metro weniger schön. Am nächsten Tag (Dienstag) klatschten wir uns nach dem Frühstück erst einmal an den Rooftop Pool und übten fleißig Schwimmen. Mittags machten wir uns dann nochmals auf Richtung Dubai Mall. In der Metro gab es, wie wir festellen durften, ein eigenes Abteil nur für Frauen und Kinder, welches Bettina und Jonas gleich mal nutzten. In der Mall, die man von der U-Bahn-Haltestelle aus mit gefühlt 20 langen ebenerdigen Rolltreppen erreicht, ging es gleich ins Aquarium. Letztendlich waren wir aber vom Gezeigtem eher entäuscht, da es nichts gab, was man nicht schon an anderen Orten gesehen hätte. Einzig der Tunnel durch das aktuell größte Aquarium der Welt war schon was Besonderes.
Nach ein wenig Shopping wollten wir natürlich noch rauf auf den Burj Khalifa, jedoch mussten wir vor Ort feststellen, dass es im Gegensatz zum Empire State Building und ähnlichen hohen Gebäuden nur feste Time-Slots von 30 Minuten zum Buchen gibt. Der nächste freie Slot wäre erst Samstag Nachmittag, da sind wir aber schon wieder im Flieger. Schade. Zu guter letzt haben wir uns dann noch die halbstündlich stattfindenden Dubai Fountains angeschaut, zweimal bei Tageslicht und zweimal bei Dämmerung. Auch hier stand wohl der Versuch im Vordergrund das Las Vegas Bellagio Spektakel durch pure Größe zu toppen, jedoch ist – wie wir alle wissen – Größe nicht alles. Show müssen die erst noch üben, aber vielleicht bin ich auch zu westlich geprägt. Die Heimfahrt haben wir dann im Taxi und nicht in der U-Bahn gemacht. 😉
Am späten Abend habe ich dann leider in der Hotelbar das Debakel der Bayern erleben müssen. Wer das Leiden auf Facebook nochmal minutiös nachlesen will (170 Kommentare des Facebook Stammtisches!!!), hier der Link.
Nach dem Schock haben wir uns dann heute mit dem kostenlosen Shuttle zur Palmen-Insel bringen lassen und den Tag einfach am Strand verbracht. Bis auf ein paar Russen, war dort kaum jemand anzutreffen, besonders der „Fluß-Pool“ für aufblasbare Reifen hatte es Jonas angetan. Gegen Abend stand noch ein kurzer Abstecher ins Stadtteilcenter Deira zum Abendessen auf dem Programm.
Wir ihr an dem vielen Text (ging wieder leicht von der Hand) sehen könnt haben wir die letzten Tage viel erlebt, jetzt darf die Fotoauswahl natürlich nicht fehlen.
Liebe Grüße aus Dubai
Burka-Betty, Kaftan-Karli und Jalla-Jonas
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